Krisen und Kinderhospiz

Was unter­schei­det ein Kinder­hos­piz von einem Erwach­se­nen­hos­piz? Eine Antwort in zwei Sätzen ist gefordert — zwei Sätze und ich denke, darin lässt sich der Unter­schied nicht ver­pack­en. Ein großer Unter­schied, so wie man lernt, ist, dass man im Kinder­hos­piz viele Krisen bewältigt und dann wieder mit dem Kinde nach Hause fährt. Kurz gesagt, das schw­er kranke Kind stirbt häu­fig nicht in seinem ersten, zweit­en oder drit­ten Aufen­thalt, son­dern über­lebt seine Prog­nose und das Kinder­hos­piz wird zu einem beson­deren Ort des Lebens. Es wäre eine halbe Antwort.

Aber was sind Krisen, dass wur­den wir heute gefragt. Es ist schw­er zu beschreiben. Nehme ich nur die Epilep­sie, dann wird jed­er län­gere Anfall zu ein­er medi­zinis­chen Krise. Ein großer epilep­tis­ch­er Anfall bringt die Atmung zum Still­stand bis man an dem Punkt kommt, muss man jet­zt bebeuteln, muss man jet­zt ein krampflösendes Mit­tel geben. Die Krise — man ste­ht ein Stück vor der Frage: Was ist, wenn sie es nicht schafft, wenn sie darin gefan­gen bleibt oder daran stirbt. Krise, dass heißt nichts weit­er, der All­t­ag wird aus­geschal­tet und es geht im Moment nur noch um die Frage von Leben, von Leben­squal­ität, Sinn der Rean­i­ma­tion und dem Gehen­lassen. Darf sie jet­zt sterben?

Kinder­hos­piz und Krise — Ein Aufen­thalt hier hil­ft diese ständi­ge Angst um das Leben eine Ent­las­tung zu geben, zeigt eventuell einen Weg, hier Antworten zu find­en. Es hil­ft eben auch die Ein­samkeit in dieser Sit­u­a­tion aufzubrechen, denn so ste­ht immer auch die Frage im Rauem: Kön­nen Außen­ste­hende unsere Lebenssi­t­u­a­tion nach vol­lziehen? Die Frage ist begrün­det, denn auch unser All­t­ag geht weit­er — ein ganz nor­maler „indi­vidu­eller“ Alltag.

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